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Boden mit etwas Vegetation besitzt. Von Akjaucht an hatte er die nordöstliche Richtung mit einer nördlichen vertauscht, die er im Allgemeinen bis Dumus (22° 45′ N. Br. und 17° 15′ W. L. v. Paris) beibehielt. Die Stationen in Akchar waren: Tiguejeraten, Tafedaret (Rothe Berge), Brunnen Labba mit Brackwasser (ostsüdöstlich von Inal und Galba-Delim) und die vier Sand- und Felsenberge Aguïtim etwas südlich von Galba - Delim (7 L.). Nach 10 Lieues erreichte er von hier aus die Nordgrenze von Akchar) und bezog das erste Lager in Tiris am Fuss des Berges Tin - Tueddan. Das zweite Lager war 7 Lieues weiterhin zwischen Ben-Ameïra und Zug, welche eine Tagereise von einander entfernt sind, das dritte 5 Lieues von da in der Richtung nach El-Hajara-el-Beïda, das vierte zwischen Zug und Amu-Zug-Zag, wo Lafdal, der Scheich der El-Hadj-el- Mokhtar, kampirte. Bu-el-Moghdad verabschiedete sich hier von seinen bisherigen Begleitern und ging nun unter der Führung eines der Söhne Lafdal's nördlich über Dumus und von dort an etwas östlicher über El-Khat-Simseru (26° 15' N. Br. und 15° W. L. von Paris) nach Wadi Nun.

Den 26. bis 29. Januar legte er ungefähr 25 Lieues durch Tiris zurück, indem er bei Galba-Kherallah, GalbaZuamel, Elb-Lemdemna und Dumus kampirte. Bei dem letzteren Brunnen musste man sich auf 5 Tage mit Wasser versehen. Bei dem Berg Galbzenaguïa (Berg des jungen Mädchens) links vorbei kam man nach den Bergen TarafMunnina bei Azaïgue-bu-Darague zwischen den Bergen Tichie (Ichie bei Vincent) und Taurarachit (der von der Sebcha Idjil nordwestlich verlaufenden Hügelkette), ferner zum Berg Smamit und Lakrab (32 L. von Dumus an). Am 1. Februar zogen die Reisenden 15 Lieues weit durch Ragg, eine Wüstenlandschaft ohne die geringste Vegetation, und erreichten mit genauer Noth den Brunnen El-KhatSimseru. Von dort aus durchwanderten sie die Pässe von Timsirdade, gelangten nach 10 Lieues in das Thal El-Afra, welches die Berge Timsirdade und Zig trennt, gingen 2 Lieues auf dem Zig hin, 1 Lieue im Thal Itri und 1 Lieue nach der Schlucht Sakir - el-Hamera (Rothe Schlucht), welche Tiris von den Tributär-Staaten von Marokko trennt. Sie war zu dieser Jahreszeit trocken und ihre Abhänge setzten dem Übergang grosse Schwierigkeiten entgegen, dennoch wurde sie mit Freuden begrüsst, denn nun hatte man die Sahara hinter sich und betrat das bewohnte und angebaute Plateau El-Gada.

In El-Gada schnitt Bu-el-Moghdad die Panet'sche Route bei Ras Schibeika, überschritt östlich von ihr bei Draa-elKhalil das Wadi Draa, bei Glemim (Auguelmin oder Wadi Nun) das Wadi Nun und gelangte über Tiznint am 1. März bei Masra (Assa) an die Küste, welcher er bis Mogador (6. März) folgte.

Der Weinbau in Australien.

Mit der rasch zunehmenden Bevölkerung und Besiedelung der Australischen Kolonien geht die grössere Sorgfalt Hand in Hand, welche man dort auf einzelne Zweige der Produktion und Industrie verwendet, die zwar keinen so

1) Die Landschaften Tigirit und Azfal, welche nach Vincent Akchar von Tiris trennen, erwähnt Bu-el-Moghdad nicht.

grossartigen Aufschwung versprechen, wie die Viehzucht oder die Gewinnung der Metalle, die aber mit der Zeit immerhin von Bedeutung werden können und dadurch, dass sie auf eine vielseitigere Benutzung des Bodens gerichtet sind, Zeugniss von dem Fortschritt der Kolonien in volkswirthschaftlicher und socialer Beziehung ablegen. Wie in den wärmeren Landstrichen von Queensland und Neu-SüdWales das Zuckerrohr und ganz besonders die Baumwollenstaude nach und nach Eingang finden, so schenkt man in den gemässigten Gegenden des Südens u. A. mehr und mehr dem Weinbau Aufmerksamkeit. Der meiste und beste Wein wird in der Kolonie Süd-Australien gewonnen, und seitdem man dort durch eine sorgsame Auswahl der Weinsorten für die verschiedenen Arten des Bodens und der Lage, so wie durch Erfahrungen in der Behandlung des Produkts eine zunehmende Besserung der Qualität zu erzielen gelernt hat, breiten sich die Weinländereien rasch aus. Während sich die Zahl der mit Wein bepflanzten Äcker in den sechs Jahren von 1848 bis 1854 nur verdoppelte, hat sie sich in den folgenden sechs Jahren verachtfacht, denn sie betrug

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Im Jahre 1860 zählte man 3.783.086 Weinstöcke, 751.734 mehr als im Vorjahre, und darunter trugen 1.948.510, also über die Hälfte, noch nicht, was die eifrige Nachpflanzung junger Stöcke bekundet. Der Ertrag belief sich im J. 1860 auf 182.087 Gallonen (à 6 Flaschen) Wein und 23.398 Tonnen nicht zu Wein verwendeter Trauben. Die Grafschaft Adelaide allein producirte 138.334, die Grafschaft Light 28.824 Gallonen, aber wenn auch diese Grafschaften gegenwärtig die grössten Quantitäten liefern, so beschränkt sich doch der Weinbau keineswegs auf einzelne Lokalitäten, vielmehr ist er fast über alle Distrikte Süd-Australiens verbreitet, eben so wie der Weizenbau, und daher einer bedeutenden Entwickelung fähig.

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Es wird behauptet, dass die besseren Sorten Süd-Australiens dem Kap-Wein weit vorzuziehen seien, und in Victoria hofft man zuversichtlich, mit der dort gezogenen Shiraz oder Hermitage-Traube dem Portwein, wenigstens dem sogenannten Romaneiro oder Burgunder-Port, Konkurrenz machen zu können. Sollte sich diess bestätigen, wird sich der Australische Wein mit der Zeit Zugang zu dem Englischen Markte verschaffen, wo er dem Preise nach nicht mit den leichteren Französischen und Deutschen Weinen, vielleicht aber mit den schweren südlichen Sorten konkurriren kann, während er jetzt fast ausschliesslich in Australien selbst konsumirt wird. In so fern macht sich bereits ein Umschwung in dem Absatz bemerklich, als in den letzten Jahren die Nachfrage in den Städten, namentlich in Sydney, bedeutend zugenommen hat und daher nicht mehr so viel an Ort und Stelle verkauft wird. Diess hat besonders auf den Weinbau in Neu-Süd-Wales einen günstigen Einfluss geäussert, wo er vorzugsweise im HunterRiver-Distrikt betrieben wird, und einzelne Producenten haben dort bei der letzten Ernte, im März 1861, 14- bis 30.000 Gallonen erzielt.

Ausdehnung und Bevölkerung von Paraguay. Einer direkten offiziellen Mittheilung von Seiten der Regierung der Republik Paraguay entnehmen wir folgende Daten:

Die Republik wird begrenzt nach Süden gegen die Argentinische Republik durch den Parana, die Wasserscheide zwischen diesem Fluss und dem Uruguay und durch den Bermejo; nach Osten gegen Brasilien durch den Parana; nach Norden gegen Brasilien durch die Flüsse Ybeiñema, Mbotetey und Bahia Negra, gegen Bolivia durch eine Linie vom Bahia Negra bis 63° 41' 30" W. Länge von Paris; gegen Westen durch die Verlängerung des genannten Meridians bis zum Bermejo.

Der Flächengehalt des Territoriums der Republik innerhalb dieser Grenzen beträgt:

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Ein Besuch bei den Union-Inseln im Grossen Ocean.

Die Union-Gruppe gehört zu dem Inselkomplex in Mitte des Grossen Oceans, welchen die Amerikaner beanspruchen und den wir unter dem Namen ,,Amerikanisches Polynesien" zusammengefasst haben (s.,,Geogr. Mittheil." 1859, S. 182 und Tafel 8). Bewohnt und reichlich mit Kokospalmen versehen, wird sie öfters von Walfischfängern besucht, auch verweilte die Wilkes'sche Expedition im Januar 1841 einige Tage bei ihr und gab eine kurze Beschreibung von zweien der Inseln, Oatafu und Fakaafo; wir kennen sie daher genauer als viele andere Inseln des Amerikanischen Polynesien, aber nur selten dringt eine Nachricht von jenen entlegenen, abgeschlossenen kleinen Welten zu uns und wir freuen uns deshalb, im „,Nautical Magazine" dem Bericht über einen neueren Besuch der Union-Gruppe zu begegnen. Die Inseln werden hier „Unionoder Tokolau-Gruppe" genannt, welch letztern Namen wir sonst nirgends erwähnt fanden.

Das Schiff, ein Amerikaner, kam von der Gardner-Insel am fünften Tage nach Oatafu oder Duke of York. Sofort kamen 25 bis 30 Eingeborne an Bord, darunter der Häuptling Ariki, und beeilten sich, gegen Muscheln, etwas Kokosnussöl, Fischangeln aus Holz und Muschelschalen und Angelschnuren aus den Fasern der Kokosblätter Amerika

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nische Fischangeln, Tabak und Werkzeuge einzutauschen. Ihre Fabrikate waren freilich werthlos, man nahm sie aber aus Mitleid und gab den freundlichen Insulanern dafür einige Ellen Baumwollenzeug, etwas Tabak, Angeln und dergl., welche grosse Freude verursachten. Sie wurden nicht müde, den Fremden die Hand zu schütteln und sie an ihre nackte, mit Öl gesalbte Brust zu drücken. Von ihrem Irrthum, dass die weissen Männer Götter seien, wie sie bei Ankunft der Wilkes'schen Expedition geglaubt hatten, scheinen sie mit der Zeit zurückgekommen zu sein, auch sind sie durch den öfteren Verkehr mit Schiffen zutraulicher geworden.

Wie aus der ganzen Erzählung hervorgeht, hatten die Amerikaner Anfangs nicht geringe Furcht vor den,,Wilden", das harmlose und freundliche Benehmen der letzteren ermuthigte sie indess zu einer Landung. Gehörig bewaffnet und mit Ariki als Geissel fuhren sie in einem Boote durch das Korallenriff nach einem Ausgang der inneren Lagune, wo auf dem sandigen Strande die Vorbereitungen zu ihrer Landung getroffen waren. Auf mehrere hundert Fuss landeinwärts fasste ein stattlicher Palmenwald das Ufer ein, unter dessen lichten, wohlgebildeten Wölbungen 40 bis 50 Hütten sich gruppirten. Diese waren von der einfachsten Bauart, Nichts als steil abfallende Strohdächer auf vier Pfosten und bis auf 2 oder 3 Fuss vom Boden herabreichend, so dass man beim Eintritt sich sehr tief verneigen musste. Über die harte Erde waren Matten ausgebreitet, welche die Stelle der Teppiche, Betten und aller sonstigen Möbeln ersetzten, wenn man nicht die hölzernen Kalabassen unter die letztere Kategorie rechnen will. Oben vom Dach herab hingen die Reichthümer der Familie, Fischnetze, Ruder, Miniatur - Kähne und allerhand Kostbarkeiten, die sie von Walfischfängern erhalten hatten. Ariki's Residenz zeichnete sich in Nichts vor den übrigen Wohnungen aus, überall herrschte republikanische Einfachheit, der Häuptlings-Titel schien das einzige Prärogativ seines Amtes zu sein.

Ausser einer Masse kleiner, fetter, schwarzäugiger Kinder kamen nur Männer und alte hässliche Weiber zum Vorschein, die Altersstufe von 5 bis 20 Jahren schien bei dem weiblichen Geschlechte gar nicht vertreten zu sein. Diese sonderbare Lücke machte sich auch auf den benachbarten Inseln bemerklich, man hatte die jungen Damen offenbar sorgfältig versteckt, gewarnt durch die Erfahrungen im Verkehr mit den Walfischfängern. Dafür ergötzten die alten Frauen die Gäste mit ihren tiefen, eintönigen Gesängen, deren letzter Vers stets mit hohen, gellenden Noten und einem schallenden Gelächter endete, und die Kinder, Anfangs scheu, stritten sich bald um die Ehre, die Fremden bei der Hand zu fassen. Vor dem Abschied wurden gebackene Fische aufgetragen, eine ganz besondere Aufmerksamkeit, da man die Fische gewöhnlich roh verzehrt.

Zwei Tage später landete das Schiff auf Nukunono oder Duke of Clarence, welche Insel grösser und stärker bewohnt ist als Oatafu. Auch hier war der Empfang ein sehr freundlicher. Der Häuptling, eine würdige Gestalt mit langen schwarzen Locken um das gut entwickelte Haupt, erhielt zu seiner grossen Freude vom Kapitän einen hohen weissen Hut, der ohne Zweifel als Krone auf seine Nachfolger übergehen wird.

Am folgenden Tage kam man zur Insel Fakaafo oder Bowditch, wo der Häuptling der ganzen Gruppe residirt. Sein höherer Rang zeigte sich sogleich bei der Ankunft der Fremden. Anstatt selbst an Bord zu kommen, schickte er eine Deputation ab, die Gäste nach der Insel zu geleiten. Seine Majestät sass nahe am Landungsplatz auf einer Matte, umgeben von seinen Räthen, würdigen alten Männern; in respektvoller Entfernung waren die Frauen, alle mit den gewöhnlichen Zeichen des Alters, versammelt und den Hintergrund füllte ein Haufen nackter Kinder. Der Empfang war ein ganz formeller, Die Amerikaner breiteten die mitgebrachten Geschenke aus unter dem tiefen Schweigen der Männer und den leisen, aber nicht zu unterdrückenden Ausrufen der Frauen. Als Gegengeschenk erhielten sie eine Matte, das Werthvollste, was die Insulaner bieten konnten. Auf den Wunsch, das Dorf zu besichtigen, führte einer der Würdenträger, wahrscheinlich der Premier-Minister, die Gäste dahin, während die Anderen ihren Platz am Ufer behaupteten. Der Götzentempel auf dem kleinen freien Platze der Kapitale, den Wilkes' Offiziere besucht hatten, war niedergebrannt und der Götze stand nun unter freiem Himmel auf einem Holzblock, aber so mit Opfergaben beladen, dass Gestalt und Gesicht ganz unkenntlich waren. Es ist der Gott der ganzen InselGruppe, alljährlich werden von den benachbarten Inseln Gaben gebracht und auf seinem Altar niedergelegt.

Missionäre haben versucht, hier Fuss zu fassen, sie wurden aber zurückgewiesen, angeblich aus dem Grunde, Iweil die Inseln übervölkert seien und für Fremde keinen Raum hätten. So lebt dieses harmlose Völkchen ganz abgeschlossen in kleinen Gemeinden. Ohne rivalisirende Nachbarstämme, mit denen sie in Streit gerathen könnten, kennen sie den Gebrauch der Waffen nicht und unter ihnen selbst herrscht Friede und Eintracht, so dass Polizeidiener und Gerichtshöfe unbekannte Dinge sind. Die Gesammtbevölkerung der Insel-Gruppe wird in dem Bericht auf 500 Seelen geschätzt, von denen die gute Hälfte auf Fakaafo komme, während Wilkes die Bewohnerzahl von Oatafu zu 120, die von Fakaafo zu 600 angiebt.

Stuart's zweite Reise durch das Innere von Australien, 1861.

Als wir vor einigen Monaten über den unglücklichen Ausgang der Burke'schen Expedition, über das Misslingen der Englischen Expedition durch China nach Tibet, der Torell'schen Polarfahrt und mehrerer anderer geographischer Unternehmungen berichteten '), überliessen wir uns noch der Hoffnung, dass den übrigen im Gange befindlichen wissenschaftlichen Reisen ein besseres Loos beschieden sein möchte; seitdem sind aber wieder drei derselben gescheitert und es stellt sich mehr und mehr heraus, dass das Jahr 1861 derartigen Unternehmungen ganz besonders ungünstig gewesen ist. Die Rückkehr des Dr. Hayes von seinem erfolglosen Versuche, auf Kane's Wege nach dem Nordpol vorzudringen, haben wir bereits gemeldet; aus Ägypten läuft die schmerzliche Nachricht ein, dass Dr. Peney, der zu Anfang Juli d. J. mit Andrea Debono von Gondokoro aus nach den Quellen des Nil aufbrechen

1),,Geogr. Mitth." 1861, Heft X, S. 399.

wollte, dem Klima erlag, ehe sein kühner Plan zur Ausführung kommen konnte, und aus Süd-Australien wird berichtet, dass Stuart im September d. J. von seiner zweiten grossen Reise ins Innere zwar glücklich mit allen Begleitern zurückgekehrt ist, sein eigentliches Ziel aber, die Nordküste, auch diess Mal nicht erreicht hat. In Erwartung seines Tagebuchs, das wohl demnächst bei uns eintreffen wird, wollen wir nur die Hauptdaten dieser Reise kurz anführen.

Am 1. Januar 1861 brach Stuart mit 11 Begleitern und 49 Pferden vom Chambers-Creek auf. Während der ersten sechs Wochen kam er nur langsam vorwärts, da er mit Wassermangel und Krankheit zu kämpfen hatte, so dass er den Finke erst am 12. März verlassen konnte. Von da an ging die Reise rascher von Statten, meist seiner früheren Route folgend kam er am 6. April östlich vom Central Mount Stuart vorbei und erreichte am 25. April den Attack-Creek, wo ihn die Eingebornen im Juni 1860 angegriffen und zur Umkehr gezwungen hatten 1). Jenseit dieses Punktes kam er über einige Hügelketten und Flussläufe mit zum Theil üppiger Vegetation und reichem Thierleben am 23. Mai an mehrere Landsee'n, wovon einer, Newcastle Water, 10 Engl. Meilen lang, 150 Yards breit und 17 Fuss tief war, wohlschmeckende Fische beherbergte und von üppig bewachsenen Ufern umgeben war. Von der Grenze der Kolonie an bis an diesen für ein Dépôt sehr geeigneten Ort hatte man keinen Mangel an Wasser und Futter für die Thiere gelitten, auch traf man erst am Newcastle Water mit Eingebornen zusammen, die aber nach einer blutigen Lektion das Weite suchten. Die letzten Tage des Mai und die ersten drei Wochen des Juni wurden mit Versuchen, von Newcastle Water aus den VictoriaFluss oder die Küste des Carpentaria-Golfs zu erreichen, hingebracht, mit der grössten Ausdauer drang Stuart auf 13 verschiedenen Wegen erst westlich, dann nordöstlich, nördlich, nordwestlich und abermals westlich in den Gürtel wasserlosen Landes vor, welcher ihn noch von der Nordküste trennte, und kam dabei bis 17° S. Br. und 133° Ö. L. v. Gr., aber obgleich er an seinem fernsten Punkte nur etwa 90 Engl. Meilen von Gregory's Route entfernt zu sein glaubte, gelang es ihm doch nicht, diese letzte Schranke zu durchbrechen. Wassermangel, Skrub und die Abnahme der Lebensmittel trieben ihn Ende Juni zurück.

Stuart ist demnach nur etwa 11⁄2 Breitengrade über den äussersten Punkt seiner vorjährigen Reise hinausgekommen, und wenn er auch lehrreiche Sammlungen und Beobachtungen zurückgebracht hat, so muss doch seine diessjährige Expedition eine in der Hauptsache misslungene genannt werden. Das Parlament von Süd-Australien hat daher sofort eine abermalige Ausrüstung derselben Expedition berathen und vielleicht ist sie bereits wieder nach der Nordküste unterwegs. Ob sie den Wüstengürtel zwischen dem Victoria-Fluss und dem Newcastle Water diess Mal durchbrechen wird, hängt voraussichtlich davon ab, dass sie zur Zeit der Sommerregen dort eintrifft, die nach Gregory's Beobachtungen vom November bis April anhalten.

1) S.,,Geogr. Mitth." 1861, Heft V, Tafel 8.

Neueste Nachrichten von der Heuglin'schen Expedition.

Von der Heuglin'schen Expedition sind interessante Nachrichten nebst sehr werthvollen Berichten eingelaufen, die bis zum 3. September reichen und die Reise der Expedition von Massaua nach Keren in den Bogos-Ländern und ihren Aufenthalt daselbst schildern. Diese Berichte können aus Mangel an Raum nicht in diesem, sondern werden im nächsten Hefte dieser Zeitschrift aufgenommen werden. Die Expedition hatte in den Bogos-Ländern ein überaus reiches Feld für ihre Arbeiten und Beobachtungen gefunden und hoffte zu Ende September von dort aufbrechen zu können.

In einem der letzten Briefe von der Expedition wurde erwähnt, dass dieselbe von Keren nicht direkt nach Chartum, sondern wo möglich über Abessinien und Kaffa zu gehen wünsche. Wenn auch eine solche Reise für die geographischen und naturhistorischen Wissenschaften von grösster Bedeutung und Wichtigkeit sein würde, so hat doch das Comité mit Rücksicht darauf, dass die Erreichung von Wara vor allem Anderen angestrebt werden muss, jenen Wunsch sofort missbilligt und in einem Schreiben, welches bereits am 20., August, in zweiter Abschrift auf einem anderen Wege am 9. September an die Expedition abgegangen ist, die letztere von Neuem angewiesen, die Reise nach Wara, welche auf das Bestimmteste in den gedruckten, jedem einzelnen Mitgliede mitgegebenen Instruktionen als Hauptaufgabe des Unternehmens hingestellt worden ist, ohne Verzug anzutreten.

Geographische Literatur.

ALLGEMEINES.

Mathematische und physikalische Geographie. Broun: De la connexion entre les phénomènes météorologiques et les variations du magnétisme terrestre. (Comptes rendus hebdom., 7. Oktober 1861, pp. 628-632.)

Secchi's Beobachtungen zu Rom hatten ergeben, dass die horizontale Intensität des Erdmagnetismus bei Nordwind und steigendem Barometer wächst, bei Südwind und fallendem Barometer abnimmt (s.,,Geogr. Mitth." 1861, Heft VIII, S. 328). Broun weist nun aber durch die Beobachtungen auf dem Observatorium zu Makerstoun in Schottland, dessen Direktor er ist, und durch diejenigen zu Singapore nach, dass jener anscheinende Zusammenhang nur ein lokaler sein kann.

Dove, H. W.: Das Gesetz der Stürme in seiner Beziehung zu den allgemeinen Bewegungen der Atmosphäre. 2. umgearbeitete Auflage. Mit Holzschnitten und einer Karte. 8°, 231 SS. Berlin, Dietr. Reimer. 1 Thlr. Göppert, Dr. H. R.: Beiträge zur fossilen und lebenden Flora. 4o, 20 SS. (Separat - Abdruck aus den Verhandlungen der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur vom Jahre 1860.) Breslau.

Sammlung von vier Aufsätzen und Notizen, welche Prof. Göppert in der genannten Gesellschaft vortrug. Zunächst eine Notiz über die bisher bekannt gewordenen Fundorte von Pflanzen aus der Lias-Formation; ferner eine Notiz über die von Bergmeister Leo im Gouvernement Tula aufgefundene Kohle, die wegen der darin enthaltenen Pflanzen als zur wahren Kohlen-Formation gehörend angesehen werden muss, trotz ihres theilweis fast torfähnlichen Aussehens; Übersicht der Fundorte fossiler Pflanzen aus der Tertiärzeit in Kamtschatka, den Aleuten, Island und Grönland (s.,,Geogr. Mitth." 1861, Heft VI, S. 246); endlich ein längerer Artikel über die Vegetations Verhältnisse Norwegens, welcher neben einer übersichtlichen Darstellung der klimatischen Vorzüge des Landes eine sehr anziehende Schilderung der Vegetation mit vielen Angaben über die horizontale und vertikale Verbreitung einzelner Formen enthält. Der Aufsatz beruht zum Theil auf eigener Anschauung des Verfassers. Herschel, Sir John F. W.: Physical Geography. 8°, 448 pp. mit 3 Tafeln. Edinburgh, Black. 7) s. Herschel, Sir John F. W.: Meteorology. 8°, 295 pp. mit 3 Tafeln. Edinburgh, Black. 5 s. Der einzige Sohn des grossen Astronomen Sir Frederick William Herschel, selbst einer der berühmtesten Astronomen und Physiker, der während seines langen Lebens eben so bemüht gewesen ist, die Wissenschaften zu fördern, als

ihre Resultate den Laien zugänglich zu machen, bereichert im hohen Alter auch die geographische Literatur durch zwei, Arbeiten, welche 1859 in der neuen Ausgabe der ,,Encyclopaedia Britannica" erschienen und jetzt revidirt als selbstständige Bücher vorliegen. Er konnte nicht die Absicht haben, etwas Erschöpfendes zu geben, noch durfte er Spezialuntersuchungen über einzelne Punkte darin unterbringen, denn als Artikel einer Encyklopädie sollten die Abhandlungen zunächst nur eine Vorschule, eine orientirende Einleitung zu den betreffenden Wissenschaften sein, doch wird man die Spuren der eigenen Forschung in vielen Abschnitten besonders der „Meteorology", aber auch in einigen der Physical Geography" nicht verkennen, obwohl die letztere in manchen Beziehungen den hohen Ansprüchen kaum gerecht wird, die man jetzt, wo so viele ausgezeichnete Arbeiten auf diesem Felde vorliegen, zu machen gewohnt ist. Jan, Prof.: Iconographie générale des Ophidiens. 1. Lfg. gr. 4o, 6 Tafeln. Mailand, Dezember 1860. 12 fr.

Wer sich in Studien über die geographische Verbreitung von Pflanzen und Thieren versucht hat, wird den grossen Werth möglichst vollständiger naturhistorischer Werke über einzelne Klassen und Familien schätzen gelernt haben. Wir erlauben uns daher, auch in geographischen Kreisen die Aufmerksamkeit auf Professor Jan's Arbeit über die Schlangen zu lenken, eine Arbeit, deren Tendenz und Bedeutung den Zoologen aus des Verfassers ,,Plan d'une iconographie descriptive des Ophidiens" (in „Revue et Magasin de Zoologie", 1858 Nr. 10) und „Prodrome d'une iconographie descr. des Ophidiens" (Paris 1859) schon bekannt sind. Als Direktor des Museums zu Mailand, das an Schlangenreichthum alle Europäischen übertrifft, steht dem Prof. Jan ein bedeutendes Material zu Gebote, welches die Direktoren und Besitzer von 34 anderen Museen durch Übersendung ihrer Seltenheiten bereitwilligst vervollständigt haben. Es konnten daher bereits 953 Species gezeichnet und beschrieben werden. Die vorliegenden Proben sind vorzüglich und es wäre sehr zu wünschen, dass durch eine hinlängliche Anzahl von Bestellungen die rasche Fortsetzung des kostspielig herzustellenden Werkes ermöglicht würde. Das Ganze ist auf 50 Lieferungen von je 6 Tafeln berechnet und daneben sollen als Text von Zeit zu Zeit Monographien der einzelnen Familien ausgegeben werden. Bei Übersendung der Probelieferung schrieb uns Herr Prof. Jan über die Ägyptische, von den Arabern „abu-turki" genannte Schlange, welche Th. v. Heuglin im VIII. diessjährigen Hefte der Geogr. Mittheilungen" (S. 312) als eine wohl nicht beschriebene Art" erwähnt, dass sich mehrere Exemplare derselben im Mailänder Museum befänden und sie schon von Alpini in dessen ,,Historia Aegypti" (Pars I, p. 210, tab. VII. 1735) als Vipera Avicennae beschrieben worden sei. Gray führt sie in seinem „Catalogue of the specimens of snakes of the British Museum" (1849, p. 28) als Cerastes Rischii, Gray, auf, wie sich Prof. Jan im Britischen Museum durch Autopsie des Exemplars, das diesen Namen trägt, überzeugte, und Dumeril und Bibron nennen sie in ihrer „Erpėtologie générale" (T. VII, p. 1430) Echidna atricauda. Prof. Jan hat vor Kurzem auch die von Prof. Moritz Wagner und Prof. Burmeister in Amerika gesammelten Schlangen erhalten und es soll sich darunter manches Neue befinden. Keller, Ingénieur hydrographe, F. A. E.: Des ouragans, tornados, typhons et tempêtes. Typhons de 1848; typhon de 1849. 8, 95 pp. et 2 pl. Paris, Dépôt de la Marine (Dupont). 1 fr. Kluge, Dr. K. E.: Über die Ursachen der in den Jahren 1850 bis 1857 Statt gefundenen Erd - Erschütterungen und die Beziehungen derselben zu den Vulkanen u. zur Atmosphäre. 8°, 124 SS. (Beilage zum Neuen Jahrbuch für Mineralogie u. s. w.) Stuttgart, Schweizerbart. Thlr.

Dr. Kluge hat in dieser Schrift abermals einen sehr fleissigen und beachtenswerthen Beitrag zur Lehre von den Erderschütterungen geliefert. Gestützt auf eine reichhaltige Sammlung von Nachrichten über 4620 in der Zeit vom 1. Januar 1850 bis 31 Dezember 1857 Statt gefundenen Erdbeben, deren Statistik und Chronik, nach einzelnen Stossgebieten geordnet, als Grundlage vorausgeschickt wird, erörtert er ohne Vorurtheile eines Partei-Standpunktes und stets auf dem Boden der Beobachtung bleibend die relative Häufigkeit der Erdbeben nach der örtlichen Lage und nach den Jahres- und Tageszeiten, die Beziehungen zwischen ihnen und den Vulkanen, das gleichzeitige Vorkommen mehrerer Erdbeben und endlich den Antheil der Atmosphäre an diesen Erscheinungen, wobei eine Verminderung des Druckes der Luft als Ursache zulässig erscheint. Obwohl er zu sehr interessanten Resultaten gelangt und auf viele einzelne Beziehungen und Gesichtspunkte aufmerksam macht, so bekundet er sich doch als wahrer Naturforscher durch die Vorsicht, die ihn vom übereilten Aussprechen allgemeiner Gesetze abhält. Wir zweifeln nicht, dass ein Fortschreiten auf diesem mühsamen, aber sicheren Wege zu einer genaueren Erkenntniss des Phänomens führen wird, und wünschen, dass Herr Dr. Kluge auch fernerhin seine Kräfte und sein Talent diesen Studien widmen möge. Pfaff, Fr.: Beiträge zur Theorie der Erdbeben. (Zeitschrift der Deutschen Geolog. Gesellschaft. 1860, Heft III, SS. 451-466.) Gegen Dr. Otto Volger's Ansichten gerichtet.

Pohl, Dr. J. J., und Dr. Jac. Schabus: Tafeln zur barometrischen Höhenmessung. 8°, 49 SS. Wien, Helf.

1 fl. Pouriau, A.: Comparaison de la marche de la température dans l'air et dans le sol à 2 mètres de profondeur. (Comptes rendus hebdom., 7. Oktober 1861, pp. 647-649.)

Resultate der fünfjährigen (1856-1860) Beobachtungen in der École impér. d'Agriculture de la Saulsaie.

Owen, Richard: On the classification and geographical distribution of the Mammalia. 8°, 103 pp. London, Parker, 1859.

5 s.

Diese uns kürzlich zugegangene Schrift, ein am 10. Mai 1859 an der Universität Cambridge gehaltener Vortrag des berühmten Direktors der naturhistorischen Sammlungen im Britischen Museum über die Klassifikation der Säugethiere mit Bemerkungen über ihre jetzige und ehemalige geographische Ver breitung, ist neuerdings von erhöhtem Interesse, da im Anhang eine ausführ liche Beschreibung des durch Du Chaillu so bekannten Gorilla-Affen enthalten ist. Owen sucht darin namentlich zu beweisen, dass der Gorilla unter allea Thieren dem Menschen hinsichtlich seines anatomischen Baues am nächsten steht. Ausserdem enthält der Anhang eine kurze Abhandlung über das Aussterben verschiedener Thierspecies, wie der Stelleria, des Ovibos moschatus,

der Alca impennis, mit allgemeineren Betrachtungen über die Ursachen dieser Erscheinung. Schrenck, Dr. L. v. Meteorologische Beobachtungen auf dem Atlantischen und Grossen Ocean in den Jahren 1853-54 angestellt. (Bulletin de l'Académie impér. des sciences de St.-Pétersbourg, T. IV, pp. 95-118.)

Es sind diess die vom Physiker Lenz berechneten vollständigen meteorologischen Beobachtungen, deren einer Theil zu dem interessanten Ergebniss führte, dass das Maximum der Tageswärme auf den tropischen Meeren einige Zeit vor Mittag eintritt. (S.,,Geogr. Mitth." 1860, S. 321. In dieser Notiz muss es Zeile 3 von unten der ersten Spalte statt 11h 43: 11h 47,96' und statt 3h 21': 3h 21,8' heissen.)

Sclater: On the northern limit of Quadrumana. (Natural History Review Nr. 4, Oktober 1861.)

Secchi, P. A.: Dissertazione sopra i recenti progressi della Meteorologia. Roma, tip. delle Belle Arte.

Vivenot, Dr. R. Edler v.: Vergleichende klimatologische Skizze über die Niederschlags- und Temperatur-Verhältnisse von Deutschland, Italien, Sicilien, Nord-Afrika und Madeira. (Mittheilungen der K. K. Geogr. Gesellschaft zu Wien, 1860, SS. 82-97.)

Auszug aus einem Abschnitt des 1860 zu Erlangen erschienenen Werkes „Palermo und seine Bedeutung als klimatischer Kurort" mit einigen graphischen Darstellungen (Regen- und Temperatur-Kurven). Es ist darin ein bedeutendes Material in gedrängter Kürze verarbeitet.

Karten.

Wetzel, Ed.: Wandkarte für den Unterricht in der Mathematischen Geographie. Imp.-Fol. 9 Bl. Berlin, D. Reimer. 3 Thlr.

Weltreisen, Sammelwerke, Verschiedenes. Bibliotheca historico-geographica. 9. Jahrg. 1. Heft. Januar-Juni 1861. Von W. Müldener. Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht. 9 Sgr. British Association, Proceedings of the thirty-first meeting of the

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for the advancement of science; held at Manchester, September 4th to 11th, 1861. 4o, 127 pp. Manchester, printed at the,,Guardian”.

2 s.

Die vollständigen Berichte über die Versammlungen der British Association erscheinen immer erst nach Jahr und Tag, die Auszüge, welche Englische Blätter, unter anderen das Athenaeum und die Literary Gazette, von den vorgetragenen, zahlreichen, oft sehr werthvollen Abhandlungen schon während der Versammlungen und bald nach ihrem Schlusse bringen, sind daher sehr willkommen. Das Vollständigste dieser Art über die diessjährige Versammlung zu Manchester ist die obige, aus dem ,,Manchester Guardian" abgedruckte Schrift. Wir müssten den uns gegönnten Raum weit überschreiten, wollten wir auch nur kurze Andeutungen über den Inhalt derjenigen Abhandlungen geben, welche für die Geographie und die verwandten Wissenschaften von Interesse waren, wir müssen uns vielmehr einfach mit ihrer Aufzählung begnügen, behalten uns aber vor, später auf Einzelnes zurückzukommen. 1. Sektion für Geographie und Ethnographie: Sir H. C. Rawlinson, On the direct overland telegraph from Constantinople to Kurrachee; Crawfurd, On the connection between ethnology and physical geography; Crawfurd, The antiquity of man from the evidence of language; Daw, On the ethnology of Finnmark, Norway; Wise, Remarks on a proposed railway across the Malay Peninsula; Cameron, Notices of the ethnology, geography, and commerce of the Caucasus; Dr. Hunt, On the acclimatisation of man; Owen, On the osteology and dentition of the natives of the Andaman Islands; Alcock, A journey in the interior of Japan, with the ascent of Fusiyama; Schaffner, On the Spitzbergen current, and active and extinct glaciers in South Greenland; Parker Snow, On the geographical science of arctic explorations, and the advantages of continuing it; Sir Edw. Belcher, Remarks on the glacial movements noticed in the vicinity of Mount St. Elias, on the North-west coast of America; Dr. Hector, On the capabilities for settlement of the central part of British North America. 2. Sektion für Mathematik und Physik: Airy, On the laws of the principal diurnal inequalities, solar and diurnal, of terrestrial magnetic force, as deduced from ten years observations at Greenwich, and on their apparent causes; Fairbairn, Remarks on the temperature of the earth's crust, as exhibited by thermometer returns, obtained during the sinking of the deep mine at Dukinfield; Symons, On British rainfalls. 3. Sektion für Geologie: Binney, Sketch of the geology of Manchester; Yates, The excess of water in the region of the earth about New Zealand, its causes and effects; Sir R. Murchison, On the geological survey of Tasmania by Mr. C. Gould; Dr. Hector, On the latter changes in the physical geology of British North America; Readwin, Gold in North Wales; Thomson, An examination of some points in the doctrine of the internal heat of the globe; Borwick, The extinct volcanoes of Western Victoria, Australia. 4. Sektion für Zoologie und Botanik: Grindon, On the flora of Manchester. 5. Sektion für Statistik: Bazley, A glance at the cotton trade; Chadwick, On the progress of Manchester and Salford during the 20 years 1840-60; Sykes, Notes on the progress and prospects of the trade of England with China since 1833; Dr. Strang, The comparative progress of the English and Scottish population, as shown by the census of 1861; Hammack, The general results of the census of the United Kingdom in 1861. Auch Du Chaillu war zugegen und trug einige Abhandlungen über die von ihm bereisten Gegenden West-Afrika's vor; Bemerkungen, welche Prof. Owen bei dieser Gelegenheit über den Gorilla und Du Chaillu's Forschungen machte, erneuerten, wie bekannt, die unerquicklichen Diskussionen zwischen ihm und Dr. Gray.

Dieterici, Prof. Fr.: Die Arabische Anschauung der Welt und der Erde im 10. Jahrhundert unserer Zeitrechnung. Mit einer Karte. (Zeitschrift für Allgem. Erdkunde, Juli 1861, SS. 40-57.)

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Verwandlung der Elemente, die Meteorologie, Mineralogie, Botanik, Zoologie, die mathematische und physikalische Geographie zum Gegenstand haben. Dr. H. Kiepert hat danach versucht, eine Weltkarte nach der damaligen Anschauung und Kenntniss zu entwerfen. Eugenies, Kongl. Swenska Fregatten Resa omkring Jorden

under Befäl af C. A. Virgin, Ären 1851-53. Wetenskapliga Jakttagelser. Fysik. II. 4o, pp. 81-155. Stockholm, Norstedt & Söner. Globus. Illustrirte Chronik der Reisen und geographische Zeitung, in Verbindung mit Fachmännern und Künstlern herausgegeben von H. J. Meyer. 1. Jahrg. Nr. 1. 4o. Hildburghausen, Bibliogr. Institut. Vierteljährlich 1 Thlr.

S. Heft X, S. 400. Kohl, J. G. Frühe Seefahrten Deutscher Schiffer auf den grossen oceanischen Weltstrassen. (,,Ausland" 1861, Nr. 40, SS. 955-957.) Aus der noch ungedruckten ,,Chronica der Kayserlichen Freien Reichs- und Hansen-Stadt Bremen" von Renner (gest. 1582) wird hier der Bericht über die Irrfahrt eines Bremer Schiffes mitgetheilt, das 1529 unter Kapitän Ratke Van Osten auf dem Wege nach Lissabon verschlagen wurde und an die Westküste von Afrika gelangte, wo es nebst einem Theil der Mannschaft zu Grunde ging, während die Überlebenden nach den Canarischen Inseln gelangten. Kunstmann, F.: Die Fahrt der ersten Deutschen nach dem Portugiesischen Indien. 8°. München, Kaiser. 1 Thlr. Missions-Überschau, Australien, Polynesien, Amerika. (Missions-Nachrichten der Ost-Indischen Missions-Anstalt zu Halle, Jahrgang XIII, Heft 3, SS. 77-94.)

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Nach dieser Übersicht befinden sich in Australien nur zwei Missions-Stationen. Eine zu diesen Regionen gerechnete Mission ist die ,,römische Mission am Nordpol", die aus den Stationen auf Island, den Färöer und Lappland u. 8. w. besteht und in Altengaard unter dem 70° N. Br. ihren Mittelpunkt hat. Mittheilungen der K. K. Geographischen Gesellschaft. 4. Jahrg. 1860. Redigirt von Bergrath Franz Foetterle. 8°, 417 SS. mit 2 Karten. Wien.

Ein starker, an werthvollen Abhandlungen und Notizen sehr reicher Band, dem wir nur eine grössere Zahl von Kartenbeilagen gewünscht hätten. Ausser der Geschäftsordnung und dem Mitglieder-Verzeichniss enthält er in der ersten Abtheilung 15 längere oder kürzere Abhandlungen, die wir theils schon früher als Separat-Abdrücke erwähnt haben (s. „Geogr. Mitth." 1861, Heft III, S. 121, Nr. 4, und Heft VIII, S. 326), zum grösseren Theil aber in die betreffenden Abschnitte des vorigen und des folgenden literarischen Berichtes einreihten. Es ist besonders rühmend hervorzuheben, dass sich dieser Arbeiten auf Osterreich beziehen, denn gewiss hat eine Geographische Gesellschaft vor Allem die Aufgabe der näheren Erforschung ihres eigenen Vaterlandes. Die zweite Abtheilung enthält die Berichte über die Sitzungen der Gesellschaft vom 8. November 1859 bis 24. Oktober 1860. Sie ist vorzugsweise durch die zahlreichen literarischen Nachweise und Besprechungen von Wichtigkeit, bringt aber neben vielen nachträglichen Notizen über die Ergebnisse der Novara-Reise auch vielfach interessante längere Vorträge. Diese sind namentlich der Jahresbericht des Freiherrn v. Czoernig in der Jahresversammlung vom 8. November 1859, der einen raschen Überblick über die Fortschritte der Geographie während des vorausgegangenen Jahres, besonders in Österreich, giebt; eine kurze Geschichte der arktischen Expeditionen und Ausführlicheres über McClintock's Reise von Bergrath Foetterle; ein Vortrag des Vicedirektors W. Brozowsky über Glasgow in socialer und kommerzieller Beziehung, so wie in seiner Bedeutung als Eisenmarkt für Europa; ein Vortrag von Hauptmann J. M. Guggenberger über Wasser- und Luftstauungen; eine Mittheilung Dr. Hochstetter's über den Aufenthalt der,,Novara" auf den Stewarts-Inseln im Oktober 1858 und eine Schilderung der öffentlichen Bibliothek zu Melbourne von demselben; zwei Vorträge des Ministerial-Koncipisten J. V. Goehlert über die Volkszählungen in Griechenland mit Angabe der Bevölkerungszahlen für 1856 und über die Verbreitung der Österreicher im Ausland; endlich eine Arbeit über die Glockner-Fahrten von Prof. A. Egger, die später auch im Jahresbericht des K. K. akademischen Gymnasiums in Wien für 1860-61 erschienen ist (s. S. 442 des vorigen Heftes). Murchison, Sir Rod. I.: Address at the anniversary meeting of the Royal Geographical Society, 27th May, 1861. (Proceedings of the R. G. S. Vol. V, No. 1V.)

Unter den verschiedenen Versuchen, jährliche Übersichten des für die För derung der Geographie Geschehenen zu geben, behaupten die PräsidentenAdressen der Londoner Geographischen Gesellschaft den ersten Rang. Zwar sind auch sie, wie diess kaum anders sein kann, mehr oder weniger lückenhaft und werden in wirksamer Weise durch die Jahresberichte der Russischen, Pariser und anderer Geogr. Gesellschaften ergänzt, aber sie haben schon dadurch einen bedeutenden Vortheil, dass sie die Englischen Aufnahmen, Forschungen und Reisen, welche ohne Zweifel die grösste Masse neuen Materiales der Geographie zuführen, am vollständigsten rekapituliren, und ausserdem sind sie nicht die Arbeit eines Einzelnen, der unmöglich Alles übersehen könnte, sondern einer ganzen Reihe von Fachmännern, deren jeder sich für ein bestimmtes Feld besonders interessirt. Die diessjährige Adresse hat abermals, nun bereits zum achten Mal, Sir Roderick I. Murchison vorgetragen, doch nur als Stellvertreter des Lord Ashburton und ohne dass ihm die Zeit zu gehöriger Vorbereitung gegeben war. Wir vermissen daher die Einheit und glatte Überarbeitung, durch welche sich seine früheren Adressen auszeichnen, auch machen sich mehr als sonst Lücken bemerkbar, wie denn Skandinavien, Frankreich, Spanien, die Schweiz, Italien, Griechenland, die Türkei, Polynesien, MittelAmerika gar nicht vertreten sind, dennoch hat auch diese Adresse durch viele werthvolle Beiträge einen bedeutenden Werth erhalten. Sehr reichhaltig und interessant ist Capt. Washington's Bericht über die Aufnahmen der Britischen Admiralität, Colonel Sir Henry James macht uns wiederum mit dem Fortschritt der Britischen Landesvermessung, Sir Rod. Murchison mit dem der geologischen Aufnahme Gross-Britanniens, Admiral Fitz Roy mit den Arbeiten des Meteorologischen Departements bekannt; Thomas Michell hat einen reichhaltigen Abschnitt über Russland geliefert, John Crawfurd berichtet über neuere Untersuchungen in Indien, Siam, China und Japan, Capt. R. Collinson über die in Gang befindlichen arktischen Expeditionen, Dr. Hector, Palliser's Begleiter, 61

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