Herrscht hier an diesem scheußlichen Gestade! von Gersten: Was für ein Graun berg. Die einst gefeierte Kretenserinn, Die Hoffnung und die Lust der stolzen Krete, Der Götter Spott, ein Raub der Thiere seyn? Schmach! o Frevel! Schande! Grauen! Für ihn gewagt, Um es, von Töchtern nicht mehr, von keinent Den Thieren des Felsen hinzugeben!- Wie schien er mir, gleich einem Gott, so månnlich schön! : Er, des Alcides Freund, so tapfer, so vollkommen! men! Sein Haar so lockicht! So voll edlen Ernsts sein Sein Stolz, sein Muth, nicht unterjocht vom Glück, So traurig jetzt sein Loos, Und doch er ganz in stiller Ruh so groß! Welch Mitleid schien er zu verdienen! Wenn man nur mit Bewundrung von ihm sprach, Wie wallte sie! Wie bebte sie von süsser Lust, Und Nun bezwang ich mich nicht von Gerstens: berg. mehr, Und Lieb und Mitleid! Floh, wie ein Zephyr, seinen Armen zu, nest du, Fleuch, und rette mir dein Les ben! Sieh hier den Ausgang! Sieh den Minotaurus bes Die Liebe hat ihn dir in deine Hand gegeben" — Nahm mich in seinen Arm. Da flohen wir. Hier! Berråther, sah der Himmel, sah die Erde Daß er der Fluch der Menschheit werde! Ihn schleudre! Zu Phlegethons Ufern hinab! Im Mittelpunkt des Meers, in diesem stürmischen Einst war ich schuldlos: meine Frühlingstage Der holden Maja gleich, der Blumenköniginn, 363 Folgt berg. von Gerstens Folgt dem Vergehn so schnell die Strafe nach? War mein Verbrechen groß? Es wars! Ich kann bes Die Reu ist edel, edler das Verzeihn. 1. Oreade. Sie brüllen, die 28wen, fic bersten die Schlünde, schwinde! Ariadne. Wohin? Wo flieh ich hin? Hier ist der Tød! Bon jeder Seite verfolgt! von allen Mächten ber Wehe! Wehe mir! Mit fliegendem Haare! Wohin? Geschwinde! Ger In diesen Wellen! - Sieh dann einft herab wenn einst die beglücktre Braut In deinem Arm mit Schaudern hier herunter schaut- " Hier liegt ein zärtlich Mädchen, ihrer Mutter Sie war einft glücklich — fand doch hier ihr Grab!“ Oreade. Oreade. Sie brüllen die Löwen, sie bersten die Schlünde, -- de! Vom Felsen, vom Felsen hinab. Es war um Mitternacht. Wieland. Von ihm stehen verschiedne, seiner gewiß nicht unwäts bige, musikalische Gedichte im Teutschen Merkur, waruns ter die Wahl des Herkules das ausführlichste ist. In eben dieser periodischen Schrift (v. I. 1775, 3tes Viertelj. Seite 103 ff.) befindet sich auch folgende, vom Hrn. Kapellmeister Wolf in Musik gesezte,. Kantate. Ihre Veranlassung war der Wunsch der Durchl. Frau Herzogin Mutter zu Sachsens weimar, die Erzählung, der Mönch und die Nonne, im sten St. des T. M. von eben dem Jahre, in einer Kantate musikalisch behandelt zu sehen. Der Dichter glaubte daher am besten zu thun, wenn er Erzählung und Drama verbåns de, das legtere aber monologisch bearbeitete. Serafina. 4 von Gerstene berg. Wieland. Herrschte Wieland. Herrschte durch die dden Klostergänge. Alles schlief, Nur Serafina, sie allein Des Mutterstandes, - aber, ach! Durch Zwang, und Schwur, und unersteigliche Maus ern Von Hymens Freuden ewig abgeschieden; Des Lebens Frühling trostlos zu verseufzen! Nur Serafina wäizt sich, wie von Wogen Zu feurigen Kohlen unter ihr! Denn ach der Pfeil der Liebe steckt in ihrer Brust. Auf ewig floh von ihr die Ruh. Sie ruft, zu Lindrung ihres Bummers, mers, Und schliesst die Augen schlaflos zu. Sie liebt, die Unglückselige, sie liebt. Aus allen Männern ganz für sie geschaffen; Auch ihn, auch ihn umschliesst Ein heilger Kerter, fesselt unaufldslich Unglückliche, für euch ist keine Hoffnung! Der kranken Phantasie ist euch versagt. Noch |