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Mendelssohn.

Im achten Geiste morgenländischer Poesie ist folgende für die Judenschaft zu Berlin im J. 1767 von ihm bestimms te Kantate geschrieben. Von ähnlicher Art ist das Danklied der Judenschaft für die Entbindung der Prinzessin von Preussen. S. Schmid's Anthologie der Deutschen, B. L S. 305 ff.

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Mendelssohn

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Wie Eden da lag,

Den betrachtenden Menschen erwartend,
Wie die Tugend, ihrer Unsterblichkeit sicher,
So sitt im innren Frauenzimmer
Wilhelminens siegende Schönheit.
Aloe und Myrrhen duftet
Ihr hochzeitliches Gewand:
Gold und köstlich Geschmeide
Strahlet um und um:-
In ihrem Herzen Unschuld,
Im Gemüthe Furcht des Herrn,
Und im sanften Auge Liebe.

Chor.

Einzig ist sie ihrer Mutter fromme Taube
Schon wie der Mond, wie die Sonne auserwählt.

Line Stimme.

Vernimms, o Fürstentochter, merke drauf!
Dir huldigen weit entlegne Zonen:
Der Aufgang zollt die seinen Segen,
Der Niedergang fleht dich an,"

Und die Schwestern Belgiens bringen dir Geschenke!
Dort wo die Freiheit thronet
Auf der Völker Handelsschäßen;
Sei fernerhin dein Vaterland!

Laj

Laß die Gespielen im Pallast zurück,
Vergiß dein Volk und deines Vaters Haus!
Doch wir vergessen Deiner nicht.

Chor.

Unfre Rechte müsse ihren Harfengriff vergessen,
Wenn wir Deiner je vergessen!

Fine Stimme.

1

Töne freudig, Saitenspiel!
Daß unser Fest kein Unmuth störe!
Strahle heitrer, Licht der Welt!
Daß kein Gewölk den Tag verdunkle,
Da Friedrich fühlt, wie Våter fühlen:
Groß ist der Held am Tage der Feldschlacht,
Größer der König im häuslichen Frieden!
Herr laß Friede in seinen Mauern,
Glück in seinen Pallåsten blühn!
Heldenarbeit war des Weisen Jugend,
Heldenlohn erwartet sein Alter dereinst?:

Chor.

Dein ist, Gott, die Ehre,
Ruhm, Gewalt und Herrlichkeit!
Laß der Staaten Wohlstand blühn,
Die dein duldend Lamm mit Liebe weiden!
Laß in ihrem Schatten deine Kinder
Den Völkern deine Thaten preisen :
Bis einst auf ewig ihr Heil,
Wie lichter Glanz in Wolken, flammt.

€ 3

Schie

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Schiebeler.

Schiebeter.

Unter seinen auserlesenen Gedichten findet man mehres re, und zum Theil größere Stücke für die Musik bestimmt. Hier schränke ich mich bloß auf folgende zwei kleine Kantaten ein. Von der ersternsehe man oben das italiånische Original. Auch in italianischen Singegedichten hatte sich Schiebeler versucht; und ich habe davon in der seinen Gedichten vors angcsegten Biographie, S. XXIX ff. eine Probe geliefert.

I.

1994) 6

Kantate an Daphnen.

Nach dem Stallänischen des Sappi.

Du, die mein ganzes Herz entflammt!
So bin ich denn verdammt,
Dir minder zu gefallen,.

Weil Blässe meine Wangen deckt?

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O! diese Farbe, die dich schreckt,

Wiß es, erfüllt das Angesicht von allen,

Die, treu dem Gegenstand, für den sie zärtlich glühn,
Vor jeder andern Freude fliehn,

I los

Nichts sehn, nichts hörev, als nur ihn.

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Kantat e.

Die Menuet.

du, durch die ich jüngst entdeckt,
Daß jene macht'ge Schmerzen,
Die mich die Zärtlichkeit für Daphne füh
len lehrt,

In ihrem schönen Herzen
Des Mitleids sanften Trieb erweckt,
Dich, Menuet, erhebe mein Gesang!

Wie glüht für dich mein ganzes Herz von Dank!

Kein andrer unter allen Tänzen
Lässt so, wie du, ein göttlich Mädchen glänzen.
Ein zärtlich Paar, das sich
Einander zugedacht,
Wie täuschet es durch dich
Den eifersüchtigen Verdacht!

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Schiebeler.

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