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nesgebirge 9, von 64 im megarischen Berglande 24, von 26 auf dem Isthmus von Korinth 10, endlich von 21 auf der Insel Salamis 13, also insgesammt von 434 Messungen nur 168 in der Karte.

Die Pfahlbauten in den Schweizer Seen.

Zwei Jahre sind verflossen, seitdem Carl Ritter die ersten ausführlicheren Nachrichten über die Pfahlbauten in den Schweizer Seen in der Februar-Sitzung der geographischen Gesellschaft mittheilte (vergl. diese Zeitschrift N. F. VI. 1859, S. 147). Seit dieser Zeit haben eine grofse Anzahl schweizerischer Gelehrte diese für die Urgeschichte ihres Vaterlandes so wichtigen Entdeckungen mit dem gröfsten Eifer weiter verfolgt, so dafs jetzt schon das Resultat dieser Forschungen ein glänzendes genannt zu werden verdient. Das Interesse, welches sich für diese Entdeckungen in der Schweiz im Auslande kund gab, hat sich nicht allein dadurch bethätigt, dafs in Irland und Dänemark (vergl. Bd. IX. S. 461 d. N. F. dieser Zeitschrift) jenen ganz analoge, aber bis dahin unbeachtet gebliebene Bauten, einer genaueren Untersuchung gewürdigt wurden, sondern auch bereits durch zahlreiche Publicationen, welche, wenn auch theilweise von geringerem Werth, doch zur Verbreitung der Kenntnifs über diesen interessanten Gegenstand in weiteren Kreisen wesentlich beigetragen haben. Was nun speciell die Pfahlbauten in den Schweizer Seen betrifft, so hat der bekannte Archäologe Herr Fr. Troyon ein gröfseres Werk veröffentlicht (Habitations lacustres des temps anciens et modernes. Lausanne 1860. 495 S. 8. avec XVII. pl.), in welchem zunächst die charakteristischen Merkmale der Stein-, Bronce- und Eisen-Periode eingehend erörtert, sowie, durch das Auffinden von steinernen, broncenen oder eisernen Geräthschaften innerhalb der Pfahlbauten, diese selbst als der einen oder anderen Periode angehörend classificirt werden. Ohne bei diesem Gegenstande, den wir als bekannt voraussetzen dürfen, länger zu verweilen, kommt es uns hier nur darauf an, nach dem Troyon'schen Werk diejenigen Localitäten in der Schweiz zu bestimmen, an welchen bis jetzt die Reste von Seewohnungen der Ureinwohner aufgefunden worden sind. Im Allgemeinen geht aus den bisherigen Untersuchungen hervor, dafs in der östlichen Schweiz die meisten Pfahlbauten während oder am Ende der Stein - Periode wahrscheinlich bereits verlassen worden sind, während in den westlichen Landestheilen diese Bauten noch in der nachfolgenden Bronce-Periode benutzt wurden. Pfahlbauten aus der ältesten Periode befinden sich zunächst im See von Moosseedorf, im Canton Bern, ferner im Torfmoor von Wauwyl (Canton Luzern), im Züricher See, im See von Pfeffikon (Canton Zürich), sowie in grofser Zahl am Bodensee, sowohl am schweizerischen, als deutschen Ufer desselben. In der westlichen Schweiz haben sich mehr oder minder zahlreiche Reste in den Seen von Bienne und Neuchatel, sowie zwischen beiden an der Pont de la Thiéle, welche Localität unstreitig in jener Zeit, wo diese beiden Seen noch ein Bassin bildeten, vom Wasser bedeckt war, erhalten. Endlich finden sich solche im Thal der Orbe und sehr zahlreich am Genfer See In den kleinen Seen von Inkwyl (Canton Bern) und Nüfsbaumen (Canton

vor.

Don Francisco de Avila i Lugo, Gobernador i Capitan General de Honduras. 9) Relacion de la provincia y tierra de la Vera Paz, y de las cosas contenidas en ella, como son montes, fuentes, animales, aves, y plantas, y aboledas, del numero de los pueblos y distancia de la Iglesias y fundacion de ellas, y de lo que cada uno tiene; y finalmente del numero de gente, sus lenguas, su policia y Xpiandad, desde el año de 1544, hasta este de 1575. 10) Discurso de Felipe de Aniñon, sobre las utilidades y ventajas que resultarian de mudarse la Navegacion de Nombre de Dios y Panamá al Puerto de Cavallos y Fonseca, año 1565.

-r.

Neuere Literatur.

H. C. von der Gabelentz, die melanesischen Sprachen nach ihrem grammatischen Bau und ihrer Verwandtschaft unter sich und mit den malaiischpolynesichen Sprachen untersucht. (Besonderer Abdruck aus den Abhandlungen der Königl. sächsischen Akademie der Wissenschaften). Leipzig 1860.

Wenngleich das vorliegende Werk eigentlich dem Gebiete der vergleichenden Sprachwissenschaft angehört, so rechtfertigt sich doch eine Anzeige desselben in diesen Blättern, weil die darin gewonnenen Resultate auch für die wissenschaftliche Geographie und speciell für die Ethnographie von nicht geringer Bedeutung sind.

Die Völker, um deren Sprachen es sich hier handelt, nennt der Verfasser, französischen Ethnographen folgend, die melanesischen, ein Name, der, den richtigen Bildungen Polynesien und Mikronesien nachgebildet, sich sprachlich nicht rechtfertigen läfst, während Marsden sie mit dem Namen Negrito belegt, der sich aus mehr als einem Grunde empfiehlt. Bekanntlich sind es die Bewohner des den australischen Continent im Norden und Osten umgebenden Inselkranzes von Neuguinea an bis zu dem südlichen Ende der neuen Hebriden und Neukaledoniens, denen man, wie es scheint, nicht mit Unrecht einige sehr vereinzelt unter den hellfarbigen Volksstämmen, welche die indischen Inseln bewohnen, lebende Stämme zuzählt; in welcher Ausdehnung freilich, ist noch nicht genau bekannt, und es dürfte dem Verfasser schwer werden, zu beweisen, dafs die Bewohner von Tembora und Mangerei, die er nach den Vocabularien bei Raffles und in Marsden's miscellaneous works den Negrito's zurechnet, nach allem, was man sonst von ihnen weifs, wirklich ihnen angehören.

Um aber die Bedeutung der Untersuchungen des Verfassers für diese Volksstämme ganz zu verstehen, wird es nöthig sein, den Stand der Sache und die Fragen, um deren Beantwortung es sich handelt, kurz darzulegen.

Bekanntlich sind die Europäer mit den auf den Inseln des stillen Oceans zerstreut lebenden Volksstämmen erst seit einem Jahrhundert genauer bekannt geworden, und der Grund zu dieser Bekanntschaft ist hauptsächlich durch die der Erforschung der Inselgruppen dieses Meers vorzugsweise gewidmete zweite Reise Cook's gelegt, auf der dieser berühmte Seemann aufser den Tahitien, Neuseeländern, Tonganern und den Bewohnern der Markesas auch die der neuen

Hebriden und Neukaledoniens kennen lernte. Seinem Begleiter, dem deutschen Naturforscher Reinhold Forster, konnte die aufserordentliche Verschiedenheit zwischen den ersten und den auf den beiden letzten Gruppen gefundenen Stämmen nicht entgehen; bei jenen die helle Hautfarbe, das lange Haar, die im Ganzen anziehende Gesichtsbildung, eine verhältnifsmässig nicht geringe gesellschaftliche und politische Bildung und im Betragen eine Freundlichkeit, Zutraulichkeit und Hingebung an die Fremden, welche diese selbst gegen ihre Fehler und Laster blind machte; bei diesen die kleine Statur und die widrigen Gesichtszüge, die dunkle Farbe und wollige Beschaffenheit des Haars, die an die Afrikaner erinnerten, eine auffallende Wildheit und Rohheit, im Charakter Verschlossenheit und Zurückhaltung, Feindseligkeit, Argwohn und Mifstrauen, dazu die grauenvolle Vorliebe für den Genufs des Menschenfleisches, kurz ebenso viel Zurückstofsendes und Abschreckendes, als bei jenen Reizendes und Anziehendes. Dem scharfsinnigen Forscher drängte sich dabei die Hypothese auf, die er in seinem klassischen Werke: Observations on physic, geography, nat. history and ethic. philosophy auseinandersetzte, dass der dunkelfarbige Menschenschlag, die Negrito's, die ursprüngliche, von dem hellfarbigen, später eingewanderten Stamm unterdrückte, verdrängte oder umgebildete Bevölkerung sei, die sich rein nur in den jetzt noch von den Negrito's bewohnten Inselgruppen erhalten habe. Lange Zeit ist diese Hypothese für Wahrheit gehalten, bis sie in der neueren Zeit den genaueren Forschungen gegenüber hat aufgegeben werden müssen. Denn es ist nicht gelungen, in irgend einer der von hellfarbigen Stämmen bewohnten Inseln Spuren einer früheren dunkelfarbigen Bevölkerung zu entdecken, wie sie sich doch unmöglich ganz hätten verloren haben können; vielmehr hat sich als ganz unzweifelhaft ergeben, dafs die beiden Volksstämme selbstständig jeder für sich bestimmte Inselgruppen bewohnen, dafs sie aber da, wo sie sich berühren, in historischen Zeiten, wiewohl gewifs schon vor länger als drei Jahrhunderten, oft sehr enge Verbindungen eingegangen sind, indem, was sich leicht begreifen lässt, die hellfarbigen Stämme weit öfter Sitten und Gewohnheiten, religiöse und politische Ansichten, endlich auch Wörter ihrer Sprachen auf die dunkelfarbigen übertragen haben, als das umgekehrt der Fall gewesen ist. Die engste Verbindung dieser Art zeigen die Bewohner des Archipels Viti, die, ursprünglich ohne Zweifel dem Negritostamme angehörend, durch die namentlich von Tonga aus übertragene Bildung der hellfarbigen Stämme so in ihrem ganzen inneren Wesen und in ihrer Sprache umgebildet sind, dafs man es früher für möglich halten konnte, ob sie nicht vielleicht ganz dem hellfarbigen Stamme zuzurechnen seien.

Während man so allmählich die Selbstständigkeit des dunkelfarbigen Menschenstamms auf den westlichen Inseln des Oceans besser erkannte, trat zugleich an die Stelle der freilich auf blofse historisch -philosophische Speculationen gegründeten Ansicht R. Forster's eine andere über das Verhältnifs zwischen ihnen und ihren hellfarbigen Nachbarn. Französische Naturforscher, welche die seit 40 Jahren von der französischen Regierung zur Erforschung der Inselgruppen des Oceans ausgesandten Expeditionen begleiteten, lernten dabei an einigen Punkten der nördlichsten von Negrito's bewohnten Inseln diese Volksstämme kennen, und ihre Schilderungen bewogen französische Geographen, sie als einen ganz besonderen Menschenstamm, Bory de S. Vincent's sogenannte melanische Rasse, anzu

Don Francisco de Avila i Lugo, Gobernador i Capitan General de Honduras. 9) Relacion de la provincia y tierra de la Vera Paz, y de las cosas contenidas en ella, como son montes, fuentes, animales, aves, y plantas, y aboledas, del numero de los pueblos y distancia de la Iglesias y fundacion de ellas, y de lo que cada uno tiene; y finalmente del numero de gente, sus lenguas, su policia y Xpiandad, desde el año de 1544, hasta este de 1575. 10) Discurso de Felipe de Aniñon, sobre las utilidades y ventajas que resultarian de mudarse la Navegacion de Nombre de Dios y Panamá al Puerto de Cavallos y Fonseca, año 1565.

-r.

Neuere Literatur.

H. C. von der Gabelentz, die melanesischen Sprachen nach ihrem grammatischen Bau und ihrer Verwandtschaft unter sich und mit den malaiischpolynesichen Sprachen untersucht. (Besonderer Abdruck aus den Abhandlungen der Königl. sächsischen Akademie der Wissenschaften). Leipzig 1860.

Wenngleich das vorliegende Werk eigentlich dem Gebiete der vergleichenden Sprachwissenschaft angehört, so rechtfertigt sich doch eine Anzeige desselben in diesen Blättern, weil die darin gewonnenen Resultate auch für die wissenschaftliche Geographie und speciell für die Ethnographie von nicht geringer Bedeutung sind.

Die Völker, um deren Sprachen es sich hier handelt, nennt der Verfasser, französischen Ethnographen folgend, die melanesischen, ein Name, der, den richtigen Bildungen Polynesien und Mikronesien nachgebildet, sich sprachlich nicht rechtfertigen lässt, während Marsden sie mit dem Namen Negrito belegt, der sich aus mehr als einem Grunde empfiehlt. Bekanntlich sind es die Bewohner des den australischen Continent im Norden und Osten umgebenden Inselkranzes von Neuguinea an bis zu dem südlichen Ende der neuen Hebriden und Neukaledoniens, denen man, wie es scheint, nicht mit Unrecht einige sehr vereinzelt unter den hellfarbigen Volksstämmen, welche die indischen Inseln bewohnen, lebende Stämme zuzählt; in welcher Ausdehnung freilich, ist noch nicht genau bekannt, und es dürfte dem Verfasser schwer werden, zu beweisen, dafs die Bewohner von Tembora und Mangerei, die er nach den Vocabularien bei Raffles und in Marsden's miscellaneous works den Negrito's zurechnet, nach allem, was man sonst von ihnen weifs, wirklich ihnen angehören.

Um aber die Bedeutung der Untersuchungen des Verfassers für diese Volksstämme ganz zu verstehen, wird es nöthig sein, den Stand der Sache und die Fragen, um deren Beantwortung es sich handelt, kurz darzulegen.

Bekanntlich sind die Europäer mit den auf den Inseln des stillen Oceans zerstreut lebenden Volksstämmen erst seit einem Jahrhundert genauer bekannt geworden, und der Grund zu dieser Bekanntschaft ist hauptsächlich durch die der Erforschung der Inselgruppen dieses Meers vorzugsweise gewidmete zweite Reise Cook's gelegt, auf der dieser berühmte Seemann aufser den Tahitiern, Neuseeländern, Tonganern und den Bewohnern der Markesas auch die der neuen

Hebriden und Neukaledoniens kennen lernte. Seinem Begleiter, dem deutschen Naturforscher Reinhold Forster, konnte die aufserordentliche Verschiedenheit zwischen den ersten und den auf den beiden letzten Gruppen gefundenen Stämmen nicht entgehen; bei jenen die helle Hautfarbe, das lange Haar, die im Ganzen anziehende Gesichtsbildung, eine verhältnifsmässig nicht geringe gesellschaftliche und politische Bildung und im Betragen eine Freundlichkeit, Zutraulichkeit und Hingebung an die Fremden, welche diese selbst gegen ihre Fehler und Laster blind machte; bei diesen die kleine Statur und die widrigen Gesichtszüge, die dunkle Farbe und wollige Beschaffenheit des Haars, die an die Afrikaner erinnerten, eine auffallende Wildheit und Rohheit, im Charakter Verschlossenheit und Zurückhaltung, Feindseligkeit, Argwohn und Misstrauen, dazu die grauenvolle Vorliebe für den Genufs des Menschenfleisches, kurz ebenso viel Zurückstofsendes und Abschreckendes, als bei jenen Reizendes und Anziehendes. Dem scharfsinnigen Forscher drängte sich dabei die Hypothese auf, die er in seinem klassischen Werke: Observations on physic, geography, nat. history and ethic. philosophy auseinandersetzte, dafs der dunkelfarbige Menschenschlag, die Negrito's, die ursprüngliche, von dem hellfarbigen, später eingewanderten Stamm unterdrückte, verdrängte oder umgebildete Bevölkerung sei, die sich rein nur in den jetzt noch von den Negrito's bewohnten Inselgruppen erhalten habe. Lange Zeit ist diese Hypothese für Wahrheit gehalten, bis sie in der neueren Zeit den genaueren Forschungen gegenüber hat aufgegeben werden müssen. Denn es ist nicht gelungen, in irgend einer der von hellfarbigen Stämmen bewohnten Inseln Spuren einer früheren dunkelfarbigen Bevölkerung zu entdecken, wie sie sich doch unmöglich ganz hätten verloren haben können; vielmehr hat sich als ganz unzweifelhaft ergeben, dafs die beiden Volksstämme selbstständig jeder für sich bestimmte Inselgruppen bewohnen, dafs sie aber da, wo sie sich berühren, in historischen Zeiten, wiewohl gewifs schon vor länger als drei Jahrhunderten, oft sehr enge Verbindungen eingegangen sind, indem, was sich leicht begreifen lässt, die hellfarbigen Stämme weit öfter Sitten und Gewohnheiten, religiöse und politische Ansichten, endlich auch Wörter ihrer Sprachen auf die dunkelfarbigen übertragen haben, als das umgekehrt der Fall gewesen ist. Die engste Verbindung dieser Art zeigen die Bewohner des Archipels Viti, die, ursprünglich ohne Zweifel dem Negritostamme angehörend, durch die namentlich von Tonga aus übertragene Bildung der hellfarbigen Stämme so in ihrem ganzen inneren Wesen und in ihrer Sprache umgebildet sind, dafs man es früher für möglich halten konnte, ob sie nicht vielleicht ganz dem hellfarbigen Stamme zuzurechnen seien.

Während man so allmählich die Selbstständigkeit des dunkelfarbigen Menschenstamms auf den westlichen Inseln des Oceans besser erkannte, trat zugleich an die Stelle der freilich auf blofse historisch-philosophische Speculationen gegründeten Ansicht R. Forster's eine andere über das Verhältnifs zwischen ihnen und ihren hellfarbigen Nachbarn. Französische Naturforscher, welche die seit 40 Jahren von der französischen Regierung zur Erforschung der Inselgruppen des Oceans ausgesandten Expeditionen begleiteten, lernten dabei an einigen Punkten der nördlichsten von Negrito's bewohnten Inseln diese Volksstämme kennen, und ihre Schilderungen bewogen französische Geographen, sie als einen ganz besonderen Menschenstamm, Bory de S. Vincent's sogenannte melanische Rasse, anzu

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